VIELFÄLTIGE BUCHENWALD-STANDORTE

Buche bei optimalen Bedingungen
Die Buche gehört zu den Schattenbaumarten. Sie braucht wenig Licht, kann also gut im Schatten wachsen. Und sie macht Schatten. Durch ihr dichtes Kronendach kommt in einem reinen Buchenwald oft fast kein Licht auf den Boden und es wachsen wenige Krautpflanzen. Nur im Frühjahr, wenn die Buchen noch nicht ausgetrieben haben, gelangt noch Licht auf den Boden. Davon profitieren die Frühblüher wie zum Beispiel der Bärlauch. Dieser überwintert in einer reichhaltigen Zwiebel im Boden und treibt aus, bevor die Bäume das Kronendach schliessen und den Boden beschatten.
Aus Waldstandorte SO S. 36: 11 Aronstab-Bu-Wald. Foto: Geri Kaufmann
Stufige Buchenwälder
Bei guten «mittleren» Bodenbedingungen setzt sich häufig die Buche als einzige Baumart durch. Da sie selbst gut im Schatten aufwachsen kann, können kleine und grosse Bäume nebeneinander vorkommen. So entsteht ein stufiger Bestand mit Grün auf allen Ebenen – im Sommer dicht und ohne Weitblick. Durch gezielte Lücken kann mit der Waldbewirtschaftung Licht auf den Boden gebracht werden, sodass auch andere Baumarten neben der Buche hochwachsen können.
Foto: Alina Wittwer


Buche an ihrem Limit
An Südhängen im Jura sind die Böden oft wenig ausgebildet. Sie trocknen schnell aus, zudem liegen Steine an der Oberfläche, die auch zur Entstehung von Steinschlag führen können. Hier kommt die Buche an die Grenze bezüglich ihrer Trockenheitstoleranz. Sie wächst nunmehr klein. Regelmässige Schäden durch aufprallende Steine führen zu speziellen Wuchsformen. Und da das Wachstum nicht überall gut ist, stehen die Bäume nicht mehr so dicht. Am Boden können verschiedene Krautpflanzen, unter anderem auch Orchideen, gedeihen.
Foto: Alina Wittwer
Tannen-Buchenwald
In den höheren Lagen ab etwa 900 Meter über Meer mischt sich die Weisstanne unter die Buchen. Die Buche kann weniger gut mit tiefen Temperaturen und Frost umgehen als die Tanne, deshalb löst diese sie in den höheren Lagen ab. Diese Mischwälder aus Laub- und Nadelholz kommen im Kanton Solothurn bis in die höchsten Lagen vor. Sie sind üppig und gut wüchsig.
Aus Waldstandorte SO S. 50: 18 Ta-Bu-Wald. Foto: Geri Kaufmann

